Harald Hüttich

* 1929
† 27. 10 2013 in Deutschland

Harald Hüttich war von 1951 bis 1998 an der psychiatrischen Friedrich-Husemann-Klinik in Buchenbach bei Freiburg tätig. Dort führte er Patienten therapeutisch an das Bilden Platonischer Körper sowie an Figürliches aber auch an das Töpfern von Vasen aus Ton heran.

Die therapeutische Arbeit mit Platonischen Körpern wurde bereits in den 1920er Jahren von Dr. Margarethe Hauschka in der Friedrich-Husemann-Klinik eingeführt. In den 1960er Jahren initiierte der Psychiater Rudolf Treichler, die ordnende Wirkung dieser Formen weniger über konstruierendes Denken als über innere Hinwendung zu vermitteln. Daraufhin  entwickelte Hüttich über die Kugel die Prägung der Körper mit den Handinnenhandflächen sowie mit den Handballen. Insgesamt überstieg die positive Wirkung der so plastizierten Polyeder die Erwartungen.

Die neue Vorgehensweise erzielte ein hohes Interesse bei Ärzten und Therapeuten. Daraufhin hielt Hüttich Vorträge und gab Seminare im In- und Ausland. In diesen lernten die Teilnehmer die Wirkungen über Selbsterfahrung kennen. Sie erlebten wie die Entstehungsvorgänge der Platonischen Körper zu Vollzügen der Hände werden, wenn diese zu einem  Gefäß für die den platonischen Körpern inhärenten Formungsprinzipen werden: Mit den Formen der eigenen Hände wird auf kontemplative Weise den fünf Körpern die physische Gestalt verliehen. Dabei spielt die Freude im künstlerischen Bildeprozess eine wesentliche Hilfe, um über momentane Befindlichkeiten hinauszuwachsen und den Mut aufzubringen, neue Wege zu suchen und zu wagen.