Johanna Spalinger
* 21.10.1926 in Arlesheim, Schweiz
† 01.04.2013 in Beitenwil, Schweiz
Johanna Spalinger war Schülerin der Dresdner Waldorfschule, bis diese 1942 geschlossen wurde. Bereits als 14jährige wurde von Ihrem Paten, dem Arzt Friedrich Husemann, in die Friedrich-Husemann-Klinik mitgenommen und spielte dort Geige für die Patienten. Sie sagt, dort habe sie ihren musiktherapeutischen Impuls erstmals erlebt.
1945 begann Johanna Spalinger in Jena Medizin zu studieren, wurde jedoch vom DDR-Regime exmatrikuliert. Sie flüchtete aus der DDR und wollte zunächst in Heidelberg weiter studieren, wechselte dann jedoch und begann ein Musiklehrerstudium mit Hauptfach Geige.
Im Jahr 1947 lernte sie während einer Stuttgarter Hochschultagung ihren zukünftigen Mann kennen und ging 1948 mit ihm in die Schweiz, um eine heilpädagogische Einrichtung aufzubauen. Dort arbeitete sie musikalisch-therapeutisch mit den Kindern.
Im Jahr 1954 lernte Johanna Spalinger den Arzt Dr. Hans-Heinrich Engel kennen und fuhr ab 1955 jährlich zu den Treffen seiner Arbeitsgruppe. Hier begegnete sie auch Maria Schüppel, besuchte sie in Berlin und es begann ein regelmäßiger Austausch.
Johanna Spalinger arbeitete mit an den musikalischen Elementen der von Dr. Karl König entwickelten „Farblichttherapie“. Sie arbeitete ebenso mit den Forschungsergebnissen von Anni von Lange und orientierte sich immer wieder an den musikalischen Angaben Rudolf Steiners.
Sie war eine der Begründerinnen der „Die Freie Musikschule“, ein Wanderstudium mit Ziel zur Befähigung, einen Einklang zwischen Kunst, Pädagogik und Therapie zu erreichen. Bis 1985 war sie dort Dozentin für den Therapiebereich. Mit der Musiktherapeutin Marlise Maurer gründete sie an der Orpheus-Musikschule in der Schwei 1997 den Studiengang Orpheus Musiktherapie, eine berufsbegleitende, grundständige Musiktherapieausbildung.
Johanna Spalinger war bis ins hohe Alter musiktherapeutisch tätig, ihr Schwerpunkt galt dabei der Heilpädagogik.