Maria Schüppel
* 28.05.1923 in Chemnitz, Deutschland
† 27.06.2011 in Berlin, Deutschland
Bereits als Kind komponierte Maria Schüppel und spielte mehrere Instrumente, ab dem 13. Lebensjahr trat sie öffentlich auf. Bereits im 16. Lebensjahr begann sie als Gaststudentin ihr Musikstudium in Dresden. Sie machte erste Erfahrungen als Musiklehrerin in Breslau und Weimar. 1948 lernte sie die Anthroposophie kennen, zog 1949 nach Berlin-Ost und wurde 1950 als Studiendirektorin an die Hans Eisler-Hochschule für Musik berufen. Sie besuchte Kurse in West-Berlin, lernte Maria Führmann und Anny von Lange kennen. Als ihre West-Kontakte 1957 verraten wurden, gelang ihr rechtzeitig die Flucht nach West-Berlin.
Ab nun begann sie, die therapeutischen Einsatzmöglichkeiten mit der Vielzahl der Instrumente und deren Wirkung zu erforschen. Dr. Margarethe Hauschka bestärkte sie in ihrem Vorhaben, Musiktherapie auf anthroposophischer Grundlage zu entwickeln. Schüppel beobachte die sehr verschiedenen Wirkungen musikalischer Gestaltungsmittel, z.B. bestimmter Töne, Tonarten, Intervalle, Dur und Moll usw. Sie nahm die Zusammenhänge mit dem Befinden des Menschen und die heilende Wirkung der musikalischen Elemente wahr. Besonderes Interesse hatte sie an den Forschungsergebnissen von Anny von Lange.
Maria Schüppel wirkte am Arbeitskreis um Dr. Hans-Heinrich Engel mit, studierte Eurythmie, arbeitete an heilpädagogischen Einrichtungen und Kliniken. Sie nahm an vielen Ärztetagungen teil und vertiefte ihr medizinisches Wissen. Das individuelle Komponieren für Patienten war ihr ein ganz besonderes Anliegen.
Bereits 1963 begann sie auszubilden und begründete die „Musiktherapeutische Arbeitsstätte“ in Berlin. Ihre Student*innen konnten ihren starken „Heilerwillen“ erleben und aufgreifen. Viele ihrer therapeutischen Kompositionen werden bis heute eingesetzt.