Julius Knierim
* 03.09.1919 in Kassel, Deutschland
† 01.01.1999 in Niefern-Öschelbronn, Deutschland
Nach dem Studium der Musikwissenschaften und Schulmusik war Julius Knierim auf der Suche nach zeitgemäßen und individuell einsetzbaren Klängen. Er beschäftigte sich auf dieser Suche mit vielen heutigen und früheren Instrumenten. Durch Edmund Pracht lernte er die Leier kennen, fand in ihr den Klang, den er gesucht hatte und erkannte die der Leier innewohnenden ausgleichenden und heilenden Klangmöglichkeiten.
Im Jahr 1946 begann er am Michaelshof in Hepsisau seine musikalisch-therapeutische Arbeit und stellte im selben Jahr während der ersten „Musikertagung auf anthroposophischer Grundlage“ die Leier vor. Er erforschte und entwickelte das Arbeiten mit der Leier beständig weiter.
1946 nahm Julius Knierim an der ersten Musikertagung auf anthroposophischer Grundlage in Stuttgart teil und stellte seine Arbeit mit der Leier am Michaelshof in Hepsisau vor. Ab da fand jährlich eine Tagung statt, an denen Julius Knierim und seine Forschungen eine zentrale Rolle spielten.
Bei einer Musikertagung in Järna/Schweden begnegete Julius Knierim Norbert Visser und unterstützte ihn bei der Entwicklung der Choroibewegung.
Im Jahr 1961 lernte Julius Knierim während der ersten Hepsisauer Leiertagung Maria Schüppel und ihren musiktherapeutischen Ansatz kennen. Er begründete in den folgenden Jahren die Freie Musikschule, ein Wanderstudium mit Ziel zur Befähigung, einen Einklang zwischen Kunst, Pädagogik und Therapie zu erreichen. Er förderte in seinen Schülern insbesondere die Fähigkeit, im Arbeiten mit einem Kind die richtigen Töne, Musiken oder Lieder spontan zu finden. Die Grundlage dafür war das Ausarbeiten des freien Musizierens, des freien, strömenden Gestaltens und Tongespräche in freier Improvisation.
Viele seiner Kompositionen werden noch heute therapeutisch eingesetzt.