Raoul Ratnowsky

* 10. Juli 1912 in Zürich, Schweiz
† 2. August 1999 in Arlesheim, Schweiz

Raoul Ratnowsky nahm bei verschiedenen Bildhauern Unterricht und stellte 1933 erstmals aus. Ein Stipendium führte ihn nach Rom und Florenz, später nach Paris und Chartres. Im Lauf der Zeit wandelte Ratnowsky seinen künstlerischen Ausdruck vom Figurativen zu mehr freien Formen. Sein Gestaltungsprozess beinhaltete auch die Auseinandersetzung mit der Besonderheit des Materials und die Überwindung der Schwerkraft. Hierbei geben doppelt gekrümmte Flächen der Schwere Leichtigkeit. Seine Kunst erschließt sich in der Ruhe und im meditativen Erleben. Bekanntheit erlangte er mit Großplastiken im öffentlichen Raum.

1952 übernahm Ratnowsky die Leitung der Plastikschule am Goetheanum in Dornach bei Basel, wo er eine Bildhauer- und Werklehrerausbildung initiierte. Seit Ende der 1970er Jahre leitete er zusammen mit Mia Rist und Elke Dominik die Plastikschule am Goetheanum. Dort baute er einen plastisch-therapeutischen Studiengang auf. Im Sinne der Heileurythmie wurden neue plastische Übungen entwickelt. Zunächst resultierten sie aus individuellen Aufgaben für einzelne Patienten. Diese können später auch bei anderen erfolgreich angewendet werden.