Hildegard Jordi
* 18.01.1908 in Bowil, Schweiz
† 08.08.1998 in Münsingen, Schweiz
Hildegard Jordi hegte den innigen Wunsch Ärztin zu werden. Aus gesundheitlichen Gründen musste sie darauf verzichten, was sie sehr bedauerte. Also wurde sie Lehrerin und spielte zu ihrer Erbauung Klavierstücke von J. S. Bach.
Nach einer Begegnung mit Rudolf Steiner erlebte sie wider jegliche Erwartung an der Goetheanumbühne einen Wendepunkt ihres Lebens. Sie wurde Schauspielschülerin bei Kurt Hendewerk, Marie Steiner und weiteren Künstlern der Goetheanumbühne. Letztlich musste sie wegen ihrer eingeschränkten körperlichen Gesundheit die Perspektive, als Berufsschauspielerin auf der Bühne zu stehen, aufgeben. So begann sie eine Zusammenarbeit mit Professor Eymann, der sie zur Sprachgestaltung für Lehrerkurse gewann und schulte. Zusammen mit ihren an der Goetheanumbühne erworbenen künstlerischen Grundlagen konnte sie daraus bald die Sprachgestaltung zur Bewältigung von äußeren und inneren Schwierigkeiten ihrer Schüler einsetzen.
Als sich einige schwer depressive Menschen bei ihr meldeten, wurde die Herausforderung zur Entwicklung sprachtherapeutischer Methoden immer deutlicher. Hierzu knüpfte Jordi an die Angaben Rudolf Steiners zum therapeutischen Potenzial in Wort, Atem und den Methoden der Sprachgestaltung an. Bei der Erschließung dieses therapeutischen Neulands setzte sie über 30 Jahre lang das Wort und die Methoden der Sprachgestaltung zur Selbstfindung und Harmonisierung psychisch erkrankter Menschen ein.