Dr. Karl König
* 25.09.1902 in Wien, Österreich-Ungarn
† 27.03.1966 in Brachenreuthe, Deutschland
Im Alter von 19 Jahren begegnete Karl König erstmals dem Namen Rudolf Steiner. Wenig später las er dessen Buch „Die Philosophie der Freiheit“. Damit war ihm sein Weg in die Anthroposophie klar und er studierte zunächst in Wien Medizin. Dann rief ihn 1927 Ita Wegman an ihr Klinisch-Therapeutisches Institut nach Arlesheim. Durch seine Arbeit im „Sonnenhof“, eine heilpädagogische Abteilung, entschloss er sich, zukünftig mit behinderten Kindern zu arbeiten.
Er wechselte nach Pilgramshain in Schlesien, eröffnete dort eine Praxis und hielt Vorträge und Seminare. 1935 zog er nach Wien, dort gründete er einen studentischen Arbeitskreis, 1938 floh er nach Schottland. Karl König widmete sich nun dem Aufbau von Camphill-Einrichtungen.
Karl König beschäftigte sich intensiv mit den Künsten und deren Wirkung auf Menschen. Er erkannte, dass die einzelnen Elemente der Musik therapeutisch wirkten. Er erkannte auch, dass nicht nur das Ohr Klänge aufnimmt, sondern der ganze Mensch. Er übertrug das Erkannte auf andere Künste und entwickelte für die Kinder in den Camphill-Einrichtungen Gruppentherapien mit Zusammenwirken von Farbe, Musik und Bewegung. Dazu setzte er gedämmtes farbiges Licht, Elemente der Musik, Eurythmiegesten als farbiges Schattenspiel sowie gespielte Leiern ein. Es wurde bei den Kindern anhaltend eine deutliche seelische Harmonisierung erreicht.
Karl König war der Überzeugung, dass eine Gesellschaft nur dann sozial vollkommen werden kann, wenn Auffälligkeiten und Behinderungen kein ein Maßstab für das Zusammenleben sind. Von diesem Geist werden anthroposophische heilpädagogische und sozialtherapeutische Einrichtungen bis heute getragen.