Marie Steiner von Sievers
* 14.03.1867 in Woitlaweck, damals Russland
† 27.12.1948 in Beatenberg, Schweiz
Von 1895 - 1897 studierte Marie von Sievers in Paris Rezitation und Schauspielkunst. Diese vertiefte sie nach ihrer Rückkehr nach Sankt Petersburg. 1899 erhielt sie ein Engagement am Schillertheather in Berlin, wo sie Rudolf Steiner kennen lernte, den sie 1914 heiratete. Zusammen mit ihm entwickelte sie die Sprachgestaltung als neue Kunst des Sprechens. Aus den gemeinsamen Kursen gibt es Aufzeichnungen zur Methodik und dem Wesen der Sprachgestaltung, zur Kunst der Rezitation und Deklamation sowie zur Sprachgestaltung und Dramatischen Kunst.
Seit 1907 war Marie von Sivers an der Entwicklung der Eurythmie, einer von Steiner und Lory Maier-Smits begründeten neuen Tanz- und Bewegungskunst, beteiligt. Ab Ende 1914 entwickelte sie für die Aufführungen eine spezielle Sprechkunst. Von 1919 an gründete sie Eurythmieschulen in mehreren europäische Ländern. In den 1920er Jahren schuf sie eine Sprechchor-Kunst und baute einen Sprechchor auf, der erfolgreiche Tourneen durch ganz Europa feierte.
An der Goetheanum-Bühne bildete Marie Steiner von Sievers in Sprachgestaltung aus. Unter ihren Schülerinnen waren Martha Hemsoth und Dora Gutbrod, die in Zusammenarbeit mit der Ärztin Ita Wegman und dem Kinderarzt und Heilpädagogen Karl König die Sprachgestaltung therapeutisch anwendeten.