Dr. phil. Rudolf Steiner
* 27. 02. 1861 in Kraljevec, Königreich Ungarn, heute Kroatien
† 30. 03. 1925 in Dornach, Schweiz
Ab 1879 studierte Steiner an der Technischen Hochschule Wien Biologie, Chemie, Physik und Mathematik. 1882 – 1897 übernahm er am Goethe-und-Schiller-Archiv in Weimar die Herausgabe der naturwissenschaftlichen Schriften Goethes. 1891 promovierte er in Rostock zum Dr. phil.
1894 veröffentlichte Steiner "Die Philosophie der Freiheit". Nach der hierin dargelegten Grundhaltung entwickelte er eigene Konzepte für verschiedene Bereiche des Lebens wie die Waldorfpädagogik, die biologisch-dynamische Landwirtschaft und die anthroposophisch erweiterte Medizin. Deren Ansatz setzt die Schulmedizin voraus und ergänzt durch eigene Arzneimittel und Therapien.
1906 vermittelt Steiner erste Sprechübungen für sprachgestörte Kinder, Redner und Lehrer. Ab 1919 entwickelt er zusammen mit Marie Steiner-von Sievers die künstlerische Sprachgestaltung. 1921 veröffentlicht Steiner zum Wesen der Farben. 1914 gibt er Vorträge über die Beziehung der Künste zu den verschiedenen Wesensebenen des Menschen und stellt die Kunst als Weg zur gesunden Ergreifung des Ich in den Fokus. In Vorträgen über das Wesen des Musikalischen schafft er mit seinen Ausführungen - insbesondere zwischen 1922 und 1923 - die Grundlage für therapeutische Anwendungen von Musik und Gesang. Ab 1923 stellt er diese Erkenntnisse in den Zusammenhang mit Gesundheit und Krankheit.
Seine Impulse wurden für die Fachbereiche Sprachgestaltung, Malerei und Plastik von der Ärztin Ita Wegman mit Künstlerinnen in therapeutische Anwendungen umgesetzt. Ende der 1920er Jahre entwickelten Ärzte und Musiker therapeutische Anwendungen der Musik in der Heilpädagogik und später in der Psychiatrie und Psychosomatik.